Können Unternehmen eigentlich nachhaltig sein oder wirtschaften? Oder ist jedes Unternehmen per se „unnachhaltig“? Über diese Frage lässt sich lange diskutieren. Fangen wir mit einer einfacheren Frage an: Können Unternehmen nachhaltiger (als bisher) wirtschaften? Ja. Und dafür gibt es drei Ansätze, die ich versuchen will, kurz zu erklären. Die drei Ansätze beziehen sich im Grunde auf das gesamte Wirtschaften. Man kann sie also aus Sicht der Verbraucher und der Unternehmen sehen.

Earth Overshoot Day

Effizienz-Ansatz

Besser produzieren: Gleicher Output bei weniger Ressourceneinsatz

So lässt sich der Effizienz-Ansatz kurz beschreiben. Er kann jedoch auch bedeuten „Mehr Output bei gleichem Ressourceneinsatz“. Für Unternehmen ist das wahrscheinlich die einfachste Disziplin, da Ressourcenverbrauch Geld kostet (und daher immer minimiert werden soll). Aber Achtung: Es geht hier nicht um Kosteneffizienz, sondern das minimieren eingesetzter Ressourcen.

Konsistenz-Ansatz

Anders produzieren: (Roh-)Stoffe bleiben im Kreislauf – kein Einweg, nichts ist Müll

Der Grundgedanke des Konsistenz-Ansatzes ist: In nachhaltigen Systemen gibt es keinen Müll – alles kann wiederverwendet werden (genau wie in der Natur). Dieser Ansatz würde zum Beispiel für einen T-Shirt Hersteller bedeuten: Anstatt T-Shirts mit Polyestergarn zu produzieren, werden die Shirts rein aus Bio-Baumwolle hergestellt. Damit entsteht ein kompostierbares Produkt, welches nach seiner Nutzung als T-Shirt als Nährstoff dienen kann.

Suffizienz-Ansatz

less is more – weniger produzieren und konsumieren: Mehr Lebensqualität durch weniger Besitz

Zur Erklärung dieses Ansatzes eignet sich zuerst der Blick auf die Gesellschaft und uns als Verbraucher. Suffizienz steht für das weniger konsumieren. Es geht darum, nicht jedes Ding selbst zu besitzen, den Überfluss zu begrenzen, sich den Grenzen des (Wirtschafts-)Wachstums bewußt zu sein. Beispiele für Suffizienz sind Bibliotheken oder das von mir sehr geschätzte Carsharing. Die Nutzung des Produktes steht im Mittelpunkt – nicht der Besitz.

Für Unternehmen bedeutet das, sie müssen neue Geschäftsmodelle entwickeln, die nicht mehr auf den Verkauf eines Produktes abzielen, sondern z. B. auf die Nutzung oder das Reparieren.

Unterm Strich

Unterm Strich lässt sich festhalten, dass die verschiedenen Ansätze nicht für sich alleine stehen, sondern oft ineinandergreifen.

Ebenso können alle Ansätze auch negative Wirkungen haben. Effiziente Produkte, wie die Energiesparlampe, können zum Beispiel dazu führen, dass wir das Licht öfter länger brennen lassen uns damit unterm Strich mehr Energie verbrauchen. Hier spricht man vom sogenannten Rebound-Effekt. Auch die Nutzung von Carsharing soll nicht dazu führen, dass wir umweltfreundlichere Alternativen vernachlässigen (also Kurzstrecken mit dem Auto fahren, anstatt mit dem Fahrrad).

Ein nachhaltiges Wirtschaften bedingt die Begrenzung von (Wirtschafts-) Wachstum. Wer mehr darüber erfahren möchte, wird bei Niko Paech und der Postwachstumsökonomie fündig: www.postwachstumsoekonomie.de.

Weitere Informationen zu Nachhaltigkeit in Unternehmen

Wer mehr über die Nachhaltigkeitsstrategien erfahren möchte, findet hier bei evolution2greeen ein interessantes Paper.

Auch im Lexikon der Nachhaltigkeit der Aachener Stiftung Kathy Beys findet ihr mehr Infos.

Und wer ganz einfach direkt anfangen will, der findet hier nützliche Tipps um direkt anzufangen.

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